. . . FZ 905, in apfelgrün Baujahr 1975, preis 650,- DM, inkl. eines nähschrankes mit versenk“automatik“ auf der rechten seite, links sind schubladen.
es gab die maschine damals in vielen farben, aber grün passte am besten. – mein arbeitsplatz war in meiner küche, und die war auch apfelgrün.

gekauft habe ich sie mir bei Hertie in Spandau.
damals standen nur noch Pfaff und Singer zur auswahl – und die modelle, die gleichwertiges leisteten, waren noch teurer als diese.
ein jahr lang habe ich jeden monat die rate bezahlt. auf einmal bezahlen konnte ich mir nicht leisten.

was die alles kann . . . toll.

über diese nutzstichmuster sind auch die modernen maschinen noch nicht hinaus gekommen ( die haben lediglich ein riesenrepertoire an zierstichen)

vor drei monaten, im September diesen jahres, habe ich sie noch einmal überholen lassen – und es mußte erstmals !! nach 36 jahren der keilriemen getauscht werden.
meister Oswald hat das wunderbar gemacht.

( aktuell steht meine „neue“ overlock bei ihm auch zur überholung – die zeige ich dann im nächsten beitrag)

zuvor im august hatte ich mir via IN eine neu maschine ausgesucht, bestellt, gekauft, abgeholt. immerhin war ich bereit 800€ dafür auf den tisch zu legen.
einige monate lang habe ich im schneiderforum und in diversen blogs gelesen und geforscht welche denn wohl die beste maschine sei.
im endeffekt habe ich mich für eine Pfa*ff entschieden.
zu dem zeitpunkt war mir nicht klar, dass auch die nicht mehr existieren. von sin*ger wußte ich das schon lange.

leider – nein, rückblickend, muß ich sagen :GSD – hat sie sich bereits bei der dritten naht so verheddert, dass sich der faden im fadengeber festfrass und sich nichts mehr an der maschine bewegte.
das war eine kurze viertelstündige nähfreude.

gekauft hatte ich sie mir, weil ich mir dachte, eine moderne maschine, so mit obertransport wird das nähen mit feinen stoffen erheblich verbessern und leiser wird sie auch sein . . .
die alte victoria klemmte ziemlich und drehte durch, so dass ich gar nicht mehr spulen konnte. eine reparatur würde mir wahrscheinlich zu teuer werden und dann hätte ich immer noch „das olle ding“.

so dachte ich tatsächlich.

bis zu dem moment als die neue sich nicht mehr bewegte.
und da stellte ich fest: ich komme ja hier überhaupt gar nicht an mehr an den fadengeber ran . . . so wie hier bei meiner guten alten victoria

ich brachte also meine neue maschine zum händler zurück.
da ich sie übers IN bestellt hatte, war das recht dazu auf meiner seite.
chefe rief mich dann nach ein paar tagen an und fragte was los war.
ich erklärte ihm mein dilemma, und meine meinung: so eine maschine die ich bei jeden verheddertem faden in den service bringen muß, so eine maschine ist wirklich absolut nichts für mich.

ich besann mich auf die fernsehsendung der abendschau, in der ein nähmaschinenmeister gezeigt wurde.
ob es wirklich der ist, bei dem ich jetzt gelandet bin ? . . . ich habe ihn noch gar nicht danach gefragt . . .
ossi hat auf telefonische anfrage erklärt er repariert auch Victoria.
und so kam sie zu ossi.
jetzt habe ich ein leise rundum gleichmäßig schnurrendes maschinchen hier, das ein wundervolles stichbild zeigt und dabei so schön näht wie damals, als sie niegel,nagelneu war.

stichbild-probe von 1975 – auf einem (dopellagigem) polystoff

stichbild 2011 von meister ossi

also ich werde wohl bis ans ende meiner tage auf dieser maschine weiternähen. – leider hat ossi keinen nachfolger und er wird wohl in ein, zwei jahren aufhören . . .