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carolas nähmaschine

ich nähe seit 1961, meine mama hat es mir beigebracht.

irgendwann stand sie da, die alte Dürrkopp tretmaschine. noch auf ihrem gußeisernem gestell. aber das wurde bald gegen einen nähschrank mit abklappbarer maschine ausgetauscht. 1970 zog eine elektrische, mit zick-zackstich, ein. ich weiß nur noch dass die bei hertie gekauft wurde. und die habe ich dann 1972 übernommen, als mama sich eine neue privileg kaufte. bis 1975 habe ich sehr viel, alles, damit genäht. und dann wollte ich eine neue, modernere. so kam ich zu meinem grünen nähfrosch, der noch immer bei mir näht.

Biese(n) – nähen . . .

begriffsklärungen & tutorials Posted on Fr, Juni 08, 2012 15:25

. . . zunächst einmal die grundlegende begriffsklärung:

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Biesen sind schmal (ca. 1 mm bis 1 cm) abgesteppte Falten,
deren Faltenbruch auf der rechten Stoffseite liegt und flach umgebügelt wird.

Sie werden vor allem an Kleidungsstücken und Weißwäsche als Dekoration verwendet und treten meist in Gruppen von drei oder mehr parallel verlaufenden Biesen auf, die alle in die gleiche Richtung umgebügelt werden, z.B. auf der Brust von festlichen Herrenhemden, bei Damenblusen zwischen Schulter und Brust. Neben der dekorativen Funktion werden Biesen auch verwendet, um die Breite eines Schnitteils so zu reduzieren, dass es an ein schmaleres angesetzt werden kann.

Quelle :http://de.wikipedia.org/wiki/Biese_(Kleidung)

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ich habe da schon die merkwürdigsten erklärungen zu gefunden . . .

und weil ich es inzwischen wirklich vergessen hatte wie sie gemacht werden, mußte ich also ein wenig suchen und habe dann solche erklärungen gefunden wie:
– müssen mit der zwillingsnadel genäht werden
– biesennähfuß zum einlegen des Gimp

besonders die version mit dem einnähen eines füllfadens hat mich ziemlich stutzig gemacht . . . und immerhin steht eine derartig falsche erklärung in einem hobby-schneiderinnen-forum.
und am allerschlimmsten: selbst renommierte produktvideos „verkaufen“ diese eigentlichen Paspeln als Biesen . . .

aber wie das so ist – derartig Falsches brachte mir dann wieder die erinnerung wie sie wirklich und richtig gemacht werden.

was ich jetzt als tutorial einstelle sind allerdings nicht ganz diese klasssichen biesen, da ich sie nicht umklappe und platt bügel.

aber ich fange jetzt mal an.

zuerst eine hilfsnaht – die später wieder aufgetrennt wird . . .

dann wird mit der linken drückerbreite die nächste naht genäht

wenn es sich um klassische biesen handeln würde, müßte die linke naht weiter nach links, also breiter als die drückerbreite sein, um dann die falten vorne umzubügeln

ich habe sie extrem schmal genäht, weil ich sie als stehbiesen nutzen möchte, was dann so aussieht . . .

dann wird die hilfsnaht wieder aufgetrennt . . .von der rückseite sieht es so aus

>>> hier noch ein link zu einem tutorial für klassische=gebügelte Biesen

– – – bilder vom eingenähten zustand folgen – – –



t-shirt reparatur, schulterpasse . . .

begriffsklärungen & tutorials Posted on So, Januar 15, 2012 15:54

. . . zunächst schicke ich voraus: wer katzen hat, arm-trage-schmusekatzen, kennt das problem. es gibt praktisch kein t-shirt im haus ohne löcher.

die neue overlock war also ein guter grund endlich an die arbeit heranzugehen; dachte ich es mir doch erheblich erleichtern zu können.
nun denn, dem wird nicht wirklich so sein können.

aber ich lege mal los und zeige was ich an vorbereitungen gemacht habe.

zuerst einmal habe ich das t-shirt mit einem kissen im ärmel innen ausgestopft . . .
dann habe ich folie aufgelegt, mit stecknadeln im kissen festgesteckt und dann den schnitt abgenommen . . .

passende stücke reparaturstoff zugeschnitten . . .

– – – wird fortgesetzt – – –



Godetfalten

begriffsklärungen & tutorials Posted on So, Januar 08, 2012 15:07

sind zwischen den nähten eingesetzte „schräg“ zugeschnittene faltenteile, die bis zu 1/8 kreis -je nach weite der geraden bahnen- sein können.
eingesetzt sollten sie so aussehen . . .

oder so wie bei Cat-und-Kasha

sozusagen im unteren bereich außen vor den stoffbahnen liegend, und weit schwingend.

das was hier und hier geschrieben und gezeigt wird, sind tatsächlich keine godetfalten.
bestenfalls könnten sie noch als kellerfalte durchgehen.
ich würde sie aber eher als erweiterte bahn eines Bahnenrockes bezeichnen.

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nein, ich bin keine gelernte schneiderin, aber ich habe in mehr als 50 jahren schneiderns – und nicht nur nähens – ein gutes fachwissen zusammengetragen.
und weil ich finde was sich so an büchern in vielen nähblogs ausmachen läßt, fehlt auch dort häufig eine saubere begriffsklärung.

die fehlt ja aber nicht nur im bereich des nähens . . . *leider*

im übrigen habe ich den eindruck, das heutzutage auch beim schneidern eine nähmaschine ausreicht um sich schneiderin zu nennen. ( ich habe diesen eindruck gewonnen als ich mal durchs IN stiefelte und einen expliziten Lehrgang für Overlocks suchte ) – eine ähnlich unsägliche sache wie mit den sog. LaGa-firmen; da macht auch schon der besitz eines spatens zum gartenfachmann.

ich finde es schade wenn junge motivierte frauen sich darauf verlassen „müssen“, dass sie wirklich fachgerechte Infos bekommen, und in wirklichkeit sich teilweise nur experience ergebnisse dahinter verbergen, und keineswegs gestandenes fachwissen.

ich bin ehrlich genug diese meinung zu vertreten, auch wenn sie so manchem sauer aufstoßen könnte.

ich habe mich ein ganzes langes jahr durch europäische nähblogs durchgeguckt, gelesen und sehr häufig auch kopfschüttelnd und kopfkratzend hin-und her gescrollt, bevor ich mich entschloß diesen, meinen hier aufzumachen:
weniger um fehler anzuprangern, sondern eigentlich aus eigener freude am nähen.
und auch um ein bisschen aus dem erfahrungsschatz zu plaudern.

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noch ein nachsatz:

liebe Catherine,
wenn du es nicht magst, dass dein schönes weihnachtskleid hier abgebildet ist, dann lass es mich wissen und ich nehm es raus.